Mütter und Väter der Welt

Das arme Deutschland: Müttergeld oder die Deprivation der alten und sowieso schon armen Frauen

Posted on: 20. Februar 2019

Seit dem 1. Januar 2014 erhalten Frauen, die ihre Kinder vor dem Jahre 1992 geboren haben, zusätzlich zu ihrer Rente (im Westen) 28,– (und im Osten) 26,–Euro mehr Rente im Monat. Diese Aufstockung wird als Müttergeld oder Mütterrente bezeichnet. Mit dieser Rentenerhöhung sollte die Kindererziehungszeit der Frauen zu mehr Anerkennung finden.

Doch diejenigen Frauen, die nur eine geringe Rente beziehen und sich diese vom Staat mit Grundsicherung aufstocken lassen müssen (was für diese Frauen einen regelmäßigen Gang zu Canossa bedeutet), gehen leer aus, denn ihnen wird die Mütterrente von der Sozialsicherungsleistung wieder abgezogen.

Darum frage ich: Haben diese Frauen nicht auch das Recht, zusätzlich zu der Grundsicherung das Müttergeld zu erhalten? Haben sie ihre Kinder nicht großgezogen und nicht auch “ trotzdem“ oder gerade darum gearbeitet? Und das oft in Zusatzjobs tun müssen, die minder bezahlt wurden, damit sie sich genug um ihre Kinder kümmern konnten, wenn sie sie brauchten?

Viele dieser Frauen waren immer alleinstehend und nie oder nur kurzfristig durch Männer abgesichert.

Gerade diejenigen Frauen, die sich heutzutage durch Grundsicherung vom Sozialamt (SGB XII) ihre Rente aufstocken lassen müssen, und die nie mehr der Armut entkommen können, sollten doch das Gefühl haben, auch etwas für die Gemeinschaft getan zu haben und nicht auch noch für ihre Leistungen depriviert zu werden. Hat eine ehemals verheiratete Frau die Rente vom Ehemann und die von ihrem ehemaligen Verdienst, dann kann sie heute, wenn sie drei Kinder großgezogen hat, mit einer mtl. Mehreinnahme von fast 90,– Euro rechnen.

So sieht es in unserem Sozialstaat aus: Den einen Rentnerinnen geht es gut, weil sie durch ihre Männer abgesichert waren, die anderen Rentnerinnen müssen sich Geld dazuverdienen, indem sie Flaschen sammeln oder trotz kaputter Beine und kaputtem Rücken noch Treppen putzen gehen, um sich auch mal einen Café in einem schönen Konditorladen zu leisten oder ihren Enkeln etwas schenken zu können. Aber das geht dann auch nur kaum, denn sie müssen von diesem hart verdienten Geld wiederum 70 Prozent an das Sozialamt abführen.

Ihre Bestrafung lauert also überall. Gleichberechtigung ist das nicht!

Ich denke, das gehört abgeschafft. Man fragt sich, warum sich unsere Politiker nicht darum kümmern? Warum nicht unsere Rechtsanwälte? Warm nicht unsere Sozialgesetzgebung?

Die SPD will dem Bürger und der Bürgerin wieder näher kommen. Hier ist mein Vorschlag, damit zu beginnen.

Es sind doch die Mütter, die die Werte unserer Gesellschaft hochhalten, nicht die Bänker, die Immobilienhaie…! Die Wertschätzung unserer Mitbürger zeigt sich doch auch darin, wie sie mit Frauen umgeht, die älter geworden und alleinstehend sind.

 

 

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Ingeborg Christel Spiess

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